Pres­se­mit­tei­lung: Femi­zi­de benen­nen, geschlechts­spe­zi­fi­sche Gewalt stoppen!

25. Nov., 2024

Zum heu­ti­gen Inter­na­tio­na­len Tag gegen Gewalt an Frau­en for­dern die Jusos Saar ein ent­schlos­se­nes Vor­ge­hen gegen geschlechts­spe­zi­fi­sche Gewalt. Gewalt gegen Frau­en ist kein Ein­zel­fall, son­dern ein struk­tu­rel­les Pro­blem, das tief in unse­rer Gesell­schaft ver­wur­zelt ist.

„Gewalt gegen Frau­en ist ein Pro­dukt patri­ar­cha­ler Macht­ver­hält­nis­se. Es sind Män­ner, die zu Tätern wer­den – und genau des­we­gen muss es hei­ßen: Erzieht eure Söh­ne, statt schützt eure Töch­ter! Wir müs­sen die Ver­ant­wor­tung dort­hin ver­la­gern, wo sie hin­ge­hört – zu den­je­ni­gen, die Gewalt aus­üben, und nicht zu den­je­ni­gen, die sie erlei­den“, for­dert Ste­ven Com­mey-Bort­sie, Lan­des­vor­sit­zen­der der Jusos Saar.

Auf dem Bun­des­kon­gress der Jusos in Hal­le am ver­gan­ge­nen Wochen­en­de konn­ten die Jusos Saar zen­tra­le Initia­ti­ven ein­brin­gen, um geschlechts­spe­zi­fi­sche Gewalt noch ent­schie­de­ner zu bekämp­fen. Die beschlos­se­nen Maß­nah­men umfassen:

  • Ver­pflich­ten­de Aus- und Fort­bil­dun­gen: Gesund­heits- und Jus­tiz­per­so­nal, Poli­zei und Psychotherapeut:innen sol­len ver­pflich­tend zu geschlechts­spe­zi­fi­scher Gewalt sen­si­bi­li­siert wer­den. Dies ist ein zen­tra­ler Bestand­teil der Istan­bul-Kon­ven­ti­on, ins­be­son­de­re um bei Gewalt in (Ex-)Beziehungen straf­ver­schär­fen­de Aspek­te bes­ser zu berücksichtigen.
  • För­de­rung von For­schung: Die Ursa­chen, Aus­wir­kun­gen und Häu­fig­keit geschlechts­spe­zi­fi­scher Gewalt müs­sen wis­sen­schaft­lich unter­sucht wer­den, um die Ver­ur­tei­lungs­quo­te zu erhö­hen und effek­ti­ve Prä­ven­ti­ons­maß­nah­men zu entwickeln.
  • Reform des Straf­rechts: Die Jusos for­dern eine Reform des natio­na­len Straf­rechts, um eine voll­stän­di­ge Kon­for­mi­tät mit der Istan­bul-Kon­ven­ti­on zu gewähr­leis­ten. Dies soll sicher­stel­len, dass Opfer­rech­te gestärkt und Täter kon­se­quent zur Ver­ant­wor­tung gezo­gen werden.

„Der Kampf gegen geschlechts­spe­zi­fi­sche Gewalt ist Auf­ga­be von uns allen! Patri­ar­cha­le Gewalt rich­tet sich nicht aus­schließ­lich gegen Frau­en und mar­gi­na­li­sier­te Geschlech­ter, sie bedroht den Zusam­men­halt und die Gerech­tig­keit in unse­rer Gesell­schaft. Wir müs­sen Struk­tu­ren schaf­fen, die Gewalt ver­hin­dern, und die Soli­da­ri­tät aller ein­for­dern“, so Commey-Bortsie.

Die Jusos Saar rufen dazu auf, eine Kul­tur zu schaf­fen, in der Betrof­fe­ne Schutz und Unter­stüt­zung erfah­ren und Täter zur Rechen­schaft gezo­gen werden.