Zum heutigen Internationalen Tag gegen Gewalt an Frauen fordern die Jusos Saar ein entschlossenes Vorgehen gegen geschlechtsspezifische Gewalt. Gewalt gegen Frauen ist kein Einzelfall, sondern ein strukturelles Problem, das tief in unserer Gesellschaft verwurzelt ist.
„Gewalt gegen Frauen ist ein Produkt patriarchaler Machtverhältnisse. Es sind Männer, die zu Tätern werden – und genau deswegen muss es heißen: Erzieht eure Söhne, statt schützt eure Töchter! Wir müssen die Verantwortung dorthin verlagern, wo sie hingehört – zu denjenigen, die Gewalt ausüben, und nicht zu denjenigen, die sie erleiden“, fordert Steven Commey-Bortsie, Landesvorsitzender der Jusos Saar.
Auf dem Bundeskongress der Jusos in Halle am vergangenen Wochenende konnten die Jusos Saar zentrale Initiativen einbringen, um geschlechtsspezifische Gewalt noch entschiedener zu bekämpfen. Die beschlossenen Maßnahmen umfassen:
- Verpflichtende Aus- und Fortbildungen: Gesundheits- und Justizpersonal, Polizei und Psychotherapeut:innen sollen verpflichtend zu geschlechtsspezifischer Gewalt sensibilisiert werden. Dies ist ein zentraler Bestandteil der Istanbul-Konvention, insbesondere um bei Gewalt in (Ex-)Beziehungen strafverschärfende Aspekte besser zu berücksichtigen.
- Förderung von Forschung: Die Ursachen, Auswirkungen und Häufigkeit geschlechtsspezifischer Gewalt müssen wissenschaftlich untersucht werden, um die Verurteilungsquote zu erhöhen und effektive Präventionsmaßnahmen zu entwickeln.
- Reform des Strafrechts: Die Jusos fordern eine Reform des nationalen Strafrechts, um eine vollständige Konformität mit der Istanbul-Konvention zu gewährleisten. Dies soll sicherstellen, dass Opferrechte gestärkt und Täter konsequent zur Verantwortung gezogen werden.
„Der Kampf gegen geschlechtsspezifische Gewalt ist Aufgabe von uns allen! Patriarchale Gewalt richtet sich nicht ausschließlich gegen Frauen und marginalisierte Geschlechter, sie bedroht den Zusammenhalt und die Gerechtigkeit in unserer Gesellschaft. Wir müssen Strukturen schaffen, die Gewalt verhindern, und die Solidarität aller einfordern“, so Commey-Bortsie.
Die Jusos Saar rufen dazu auf, eine Kultur zu schaffen, in der Betroffene Schutz und Unterstützung erfahren und Täter zur Rechenschaft gezogen werden.