“Es ist an der Zeit, dass wir die psychische Gesundheit in den Vordergrund stellen und die notwendigen Investitionen tätigen, um eine angemessene Versorgung sicherzustellen”, sagte der Landesvorsitzende der Jusos Saar, Steven Commey-Bortsie. “Dies ist nicht nur aus moralischer, sondern auch aus ökonomischer Sicht dringend erforderlich.”
Der Antrag wurde von der Psychotherapeutenkammer des Saarlandes sehr positiv aufgenommen und im Newsletter der Kammer veröffentlicht. Die Jusos Saar üben harsche Kritik am höchsten Gremium des deutschen Gesundheitssystems, dem Gemeinsamen Bundesausschuss (G‑BA), und fordern eine grundlegende Überarbeitung der Strukturen. Aktuell hat der Gesetzgeber keinen wirklichen Einfluss auf die Beschlüsse des G‑BA. Obwohl 90% der Deutschen in der GKV versichert sind und entsprechend laut SGB V einen Anspruch auf ausreichende und bedarfsgerechte medizinische Krankenbehandlung haben, haben sie keine Kontrolle darüber, welche und wieviele Leistungen die GKV übernehmen.
Commey-Bortsie hierzu: „Ein Gremium, das über grundrechtsrelevante Versorgungsstrukturen entscheidet, darf nicht länger ohne den Einfluss der Bürger*innen Entscheidungen treffen. Wir fordern politische und juristische Anstrengungen um die Selbstverwaltung der Krankenkassen und die damit einhergehenden Machtstrukturen gründlich zu überarbeiten. Als Souverän muss das Volk die Möglichkeit haben, die Leistungen unseres Gesundheitssystems mitzubestimmen.”
Auf der Landeskonferenz der Jusos Saar im September wurde ebenfalls ein Antrag verabschiedet, der die Stärkung der Schulpsychologie fordert. Die Delegierten der SPD Saar haben diesen Antrag am Samstag auf dem Landesparteitag beschlossen.
Die Jusos Saar fordern eine schnelle Umsetzung dieser Anträge und eine Verbesserung der psychischen Gesundheitsversorgung im Saarland und in ganz Deutschland.